13.01.2014

Oberberg-Aktuell: Ein prächtiges Dreigestirn von der Miebach

Die Internetzeitung der oberbergischen Region, Oberberg-Aktuell, berichtete über die Proklamation des Dreigestirns 2014.


[Bilder: Michael Gauger, Oliver Müller (2), Galerie (33) -- Mit Prinz Roland I., Bauer Michael und Jungfrau Michaela an der Spitze geht es für das närrische Volk in Engelskirchen durch die Session]

 

 

Engelskirchen - Die KG Närrische Oberberger proklamiert obligatorisch zu Jahresbeginn seine Tollitäten - Dreigestirn stammt in diesem Jahr aus dem Ortsteil Miebach.

Von Michael Gauger

Ein buntes Rahmenprogramm mit Musik und Tanzdarbietungen mit Kräften aus den eigenen Reihen gehörte zur diesjährigen Proklamation in Engelskirchen selbstverständlich dazu. Erstmalig fand diese in der Grundschule am Ortseingang statt, da die Aula nicht mehr genutzt werden konnte. Senatspräsident Peter Miebach eröffnete den Abend mit dem diesjährigen Motto „Jeder kann jeck sin!“ und durfte im „neuen Wohnzimmer von Engelskirchen“ gut 400 Besucher, Ehrengäste und befreundete Gesellschaften begrüßen.

[Senatspräsident freute sich über viel Publikum in den neuen Räumlichkeiten.]

 Den Beginn machte die Jugendtanzgruppe der KG. Sie bewies mit zwei Tänzen, dass man sich um den Nachwuchs in den Reihen der Karnevalisten keine Sorgen machen muss. Die Truppe um das Tanzpaar Lea Fee und Max begeisterte mit fetzigen Tanzschritten. Ähnlich ging es auch musikalisch mit der Gruppe Expree weiter, welche die Jecken erst gar nicht auf den Stühlen Platz nehmen ließ. Ihre Hits wie „Bütz mich!“ schlugen ein und Frontmann Rainer konnte sich von der Stimmgewalt des Saales selbst überzeugen. Der letzte offizielle Auftritt dann vom „Hardter Dreigestirn“, das als norddeutsche Küstenbewohner kostümiert auftrat und noch einmal das stille Lied „Heimat“ erklingen ließ. Ein großer Dankesapplaus vom Publikum und die entsprechenden Worte fand Peter Miebach, der als Geschenk ein kleines Stück vom Holzboden der alten Aula mit der Aufschrift „Bretter, die die Welt bedeuten“ überreichte.  

Begleitet vom Tanzkorps Rot-Weiss, dem Elferrat sowie dem Musikzug der Schlossgarde zog dann das kommende Dreigestirn mit seinen Mariechen und Adjutanten ein, was vom Senatspräsidenten kommentiert und von den Jecken im Saal euphorisch begrüßt wurde. Jungfrau Michaela, Bauer Michael und Prinz Roland I. bützten und herzten sich durch die Reihen zur Bühne. Erneut stellte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus mit einer gut recherchierten und sehr humorvollen Laudatio zu den drei Kandidaten sein karnevalistisches Rednerpotenzial unter Beweis.

So bezeichnete er die sportliche Jungfrau als „Schuss von der Miebach“, denn mit seiner jetzigen Wandlung biete Michael "Michaela" Hoell eine ganz andere Erscheinung und freute sich mit ihm, einen der jüngsten Opas der Gemeinde auf der Bühne zu sehen. Bauer Michael König, der in Köln aufwuchs, habe bestimmt schon jeder einmal mit dem Motorrad durch den Ort brausen sehen, orakelte Karthaus.

Die Engelskurve ist die zweite Heimat des Prinzen Roland I. aus dem Hause Sassenhausen beim jährlichen Karnevalszug, erklärte er. Bereits sehr früh habe Roland, in den östlichen Ortsteilen der Gemeinde aufgewachsen, durch den Besuch des Aggertal-Gymnasiums einen Bezug zum Ortskern gefunden. Mit der Heirat seiner Frau Elke habe er dann aber auch die „raderdolle“ Familie Hensch kennengelernt, wie Karthaus zu berichten wusste. Mit der Übergabe der Insignien inthronisierte er das Dreigestirn und durfte auch den ersten Prinzenorden in Empfang nehmen.

[Bürgermeister Gero Karthaus hatte für seine Rede wieder hervorragend recherchiert.]

 

Einer ersten musikalischen Darbietung folgte das Verlesen der Gebote, welche vom Saal teilweise stark beklatscht wurden. So möchte das Trifolium die Sitte der Nubbelverbrennung bei ihrer Auskleidung am Veilchendienstag wieder einführen oder forderte scherzhaft die teilweise Überdachung der Engelskurve. Eine weitere Idee ist der Verkauf von Ansteckern mit dem Motto „Jecke helfen“, dessen Erlös nach der Session zwei karitativen Einrichtungen in der Gemeinde zukommen soll. Die Startsumme von über 1.200 € war vorgegeben mit dem Ziel der Verdopplung durch die Mithilfe der jecken Narrenschar. Als Schirmherrin konnte man die Gattin des Bürgermeisters gewinnen, die für eine korrekte Abrechnung sorgen wird.

 Harry Schülgen und Wolfgang Köckerling zeichneten als Abordnung des "Bundes Deutscher Karneval" die Jubiläumsdreigestirne der Jahre 1964 und 1989 aus, bevor mit den Damen des Mütterkaffees eine große Sambatruppe auf die Bühne zog. Ebenso personalstark auch die Schlossgarde „Rittmeister Rutger von Quadt zu Alsbach“, die begleitet vom Musikzug und dem Tanzpaar Nathalie Pause und Sascha „Schluffen“ Buschhaus, die Bühne einnahm und mehrere Tänze zeigte.

Mit den „Kolibris“ und den bekannten Hits „Wenn et Trömmelche jeht“ oder „Op dem Maat“ betrat eine im rheinischen Karneval nicht unbekannte Band die Bühne. Natürlich wurde auch hier kräftig mitgesungen und geschunkelt. Mit den Worten „Sie haben lange warten müssen, aber das Beste kommt zum Schluss“ bat Senatspräsident Peter Miebach das vereinseigene Tanzkorps Rot-Weiss als letzten offiziellen Programmpunkt auf die Bühne, wo sie ebenfalls mit ihren Tänzen zu begeistern und auch zu überraschen wussten. Das Schmölzchen erstaunte danach erneut mit seinem großen Liedpotential, bevor der Abend mit der Tanz- und Showband „Seven up“ ausklang.

LINK zum Originalbericht


Judith Schwenk

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